Der Goldbichl  -

Ein Brandopferplatz im Herzen der Alpen

 

 

Das Grab einer Frau

Eine ziemlich ebene Fläche zwischen dem Wall und dem Brandopferplatz sollte für die Zwischenlagerung des Ausbhubmaterials vom Brandopferplatz auf der Kuppe dienen. Um sicher zu gehen wurde eine Sondierungsgrabung (Schnitt D1) unternommen.
Dabei wurde ganz am Ende des Sondierungschnittes ein bronzezeitliches Grab entdeckt. Die aus Steinplatten gesetzte runde "Kiste" barg eine geringe Menge von Knochenresten eines bei hohen Temperaturen verbrannten Leichnams. 
In das Grab legte man Bruchstücke von keramischen Gefäßen. Vermutlich die Reste des bei der Totenfeier verwendeten Geschirrs.

Ein Bodenfragment eines einfachen Tongefäßes und ein paar kleine Tonbruchstücke, mehr war der Kiste an Keramik nicht beigegeben. Dafür lag in dem Grab ein absichtlich zerbrochenes Webstuhlgewicht aus Stein.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde hier - innerhalb eines heiligen Hains (zwischen Wall und Brandopferplatz) - eine Frau bestattet. Zweifellos muss somit diese Grablegung daher als Sonderbestattung gelten.

Webstuhlgewichte besaßen nämlich einst einen hohen Symbolwert. Spinnen und Weben galt in der griechischen Mythologie als Gleichnis für das menschliche Schicksal und das Zeitmaß.